Lohnfortzahlung Krankheitsfall
Erkrankt ein in Deutschland sozialversicherter Arbeitnehmer, zahlen Sie als deutscher Arbeitgeber bis zu sechs Wochen lang das Gehalt weiter. Danach kann der Arbeitnehmer Krankengeld beantragen.
In den Niederlanden sieht das Gesetz vor, dass der Arbeitgeber den Lohn bis zu 104 Wochen lang fortzahlen muss. Wenn Sie also einen Arbeitnehmer einstellen, der in den Niederlanden sozialversichert ist, sollten Sie bedenken, dass Sie im Krankheitsfall möglicherweise zwei Jahre lang im Falle einer Krankheit das Gehalt weiterzahlen müssen.
In vielen Fällen wird im ersten Jahr der komplette Lohn gezahlt und im zweiten Jahr 70 %. Die genauen Regelungen sollten im Arbeitsvertrag enthalten sein oder sind im anwendbaren Tarifvertrag festgelegt.
Versicherungen
Sie können gegen das Risiko der Lohnfortzahlung eine privatrechtliche Versicherung abschließen. Es gibt auch Zusatzversicherungen für den Fall, dass ein Arbeitnehmer weiterhin arbeitsunfähig bleibt.
Nach zwei Jahren Arbeitsunfähigkeit fällt er durch den Wegfall seines Gehaltes in seinem Einkommen zurück. Einkommensergänzungsversicherungen (u.a. die sogenannte WIA Versicherung, oder WGA Gat) reduzieren diesen Einkommensrückfall.
Altersvorsorge
Entsprechend der niederländischen Sozialgesetzgebung werden für Mitarbeiter nur Mindestbeiträge in die gesetzliche Rente (AOW) eingezahlt.
In den Niederlanden ist es üblich, dass diese durch eine betriebliche Altersvorsorge ergänzt werden, denn die AOW in den Niederlanden sichert nur eine Versorgung im Bereich des Existenzminimums.
Tarifvertrag
Wenn ein Unternehmen ein Tarifvertrag unterliegt, kann es sein, dass das Unternehmen verpflichtet ist in einer niederländischen Rentenkasse einzuzahlen.
Daher ist es wichtig, zu prüfen, ob ein Unternehmen einem Tarifvertrag in den Niederlanden unterliegt. Dies hängt von Ihrem Unternehmen und den Tätigkeiten ab, die es in Deutschland, aber auch in den Niederlanden ausüben wird.
Lassen Sie daher, bevor ein Arbeitsvertrag erstellt wird, immer von einem Juristen prüfen, ob ihr Unternehmen ein Tarifvertrag unterliegt und ob das Unternehmen Prämien an einem Rentenfonds zahlen muss.
Schließlich
Wie sie sehen, gibt es einige Themen, die beachtet werden müssen, wenn Sie einen, in den Niederlanden social versicherten Arbeitnehmer einstellen. Wichtig ist, sich von Profis beraten zu lassen.
Behalten Sie daher unsere Website für den dritten Teil über die steuerlichen Folgen der Einstellung eines in den Niederlanden ansässigen Arbeitnehmers im Auge. In Teil III werden wir das Thema Niederländischen Arbeitsvertrag besprechen.
Wünschen Sie weitere Informationen?
Möchten Sie wissen, welche steuerlichen Konsequenzen sich für Ihr Unternehmen ergeben, wenn Sie einen niederländischen Arbeitnehmer einstellen? Dann wenden Sie sich an einen unserer Mitarbeiter des German Desk. Sie werden Ihnen gerne helfen!